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Familie Schmalzl – Beindruckende kunstgeprägte Familiengeschichte

Wir haben eine tief verwurzelte künstlerische Tradition: Gunnars Ururgroßvater ist der berühmte Künstler Josef Moroder Lusenberg aus St. Ulrich in Gröden.

Josef Moroder Lusenberg (* 1846 in St. Ulrich in Gröden; † 1939)

Der 1939 verstorbene Grödner Künstler Josef Moroder Lusenberg ist weitgehend in Vergessenheit geraten, sogar in seiner engeren Heimat, wenngleich er als der bedeutendste Ladinische Maler bezeichnet werden muss. Eine letzte große Ausstellung seiner Werke fand 1973 in Innsbruck (A) statt, eine Ausstellung zu seinen Aquarellen 1985 in Bozen (I). Von seinen reichen zeichnerischen, malerischen und bildhauerischen Werken sind die kleinformatigen Aquarelle wohl am wenigsten bekannt. In diesen zeigen sich aber seine Eigenart und Eigenständigkeit am deutlichsten und ebenso seine außergewöhnliche zeichnerische und malerische Fähigkeit. Josef war das vierte von acht Kindern und verlor schon mit acht Jahren seinen Vater. Nach autodidaktischen Zeichen- und Schnitzversuchen zog er, dreißigjährig, nach München. Er war damals bereits zum zweiten Mal verheiratet. Seine erste Frau, Annamaria geb. Sanoner, starb nach der Geburt des vierten Kindes. Die zweite Frau war Felizitas Unterplatzer, die ihm weitere elf Kinder gebar. An der Münchner Kunstakademie waren Knabl, Löffz und Dietz seine Lehrer (1876-1880). Von 1880-84 war er Schüler von Franz von Defregger. In der Isarstadt kam Lusenberg auch mit den dortigen Kunstströmungen in Kontakt, mit der Historien- und Genremalerei Franz von Defreggers, mit dem Idealismus und mit dem Realismus des nur um zwei Jahre älteren Wilhelm Leibl. Durch die Freundschaft mit Defregger, die gemeinsamen Wanderungen und Kunstfahrten etwa ins Trentino und durch die Aufträge, dessen Bilder zu kopieren, kam Josef Moroder auch in den eigenen Schöpfungen bisweilen in erhebliche Abhängigkeit des damals außerordentlich verehrten Meisters. Die gute Naturbeobachtung mag sich Josef bereits als Kind in der bäuerlichen Umgebung und durch die Arbeit in Feld und Wald auf dem Geburtshof von Scurcià am Sonnenhang von St. Ulrich angeeignet haben, ebenso den wachen Blick für seine Mitwelt. In unzähligen Skizzen und Zeichnungen hat er seine Kinder und Enkelkinder festgehalten. In der anspruchsvollen Aquarelltechnik hat er eine Reihe von Menschen portraitiert, die durch ihre ausgeprägte Eigenart auffielen. Sie sind realistisch und farblich mit dem Hintergrund harmonisch korrespondierend. Dieser feine chromatische Zusammenklang findet sich nicht nur in den vorzüglichen Portraits, sondern ebenso in den bis ins kleine Detail sorgfältig durchgestalteten Interieurs, in den alten Stuben, Küchen und Almhütten und in den frischen Landschaftsaquarellen aus verschiedenen Jahreszeiten.

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